Holzfiguren aus dem Erzgebirge - weltweit unter Sammlern beliebt

Holzschnitzfiguren aus dem Erzgebirge haben weltweit einen hohen Sammlerwert. Neben dem traditionellen "Raachermannl", dem Nussknacker und Weihnachtsengeln entstehen weiterhin beliebte Kreationen in den Werkstätten. Noch heute werden alle Figuren von Hand geschnitzt. Vor allem in Amerika und Asien sind die Holzfiguren als Sammlerstücke sehr beliebt.

Bergmann Nussknacker aus dem Erzgebirge / Bildquelle: Erzgebirge Palast

Holzkunsthandwerk aus dem Erzgebirge - eine lange Tradition

Die Kunst, aus hölzernem Rohmaterial Figuren herzustellen, perfektionierten vor vielen Jahrhunderten die Bergleute des Erzgebirges. Als die Schätze aus dem Innern der Erde versiegten, wurden die Väter arbeitslos und die Familien nahezu mittellos. Erfindergeist, Kinderliebe und die Lust auf Humor schufen vermutlich das erste "Raachermannl" (Räuchermännchen im erzgebirgischen Dialekt).

Räuchermännchen Korbhändler aus dem Erzgebirge / Bildquelle: Erzgebirge Palast

Noch treffender entstand der Nussknacker, der hübsch aussah und außerdem Nüsse knacken konnte. Die Kinder waren begeistert, die Bergleute schnell in einer neuen Arbeit: Dem Holzkunsthandwerk. Vor allem in der Region des "Silbernen Erzgebirges" ist diese Tradition bis heute eine stabile Einnahmequelle geblieben.

Nussknacker Abraham Lincoln aus dem Erzgebirge / Bildquelle: Erzgebirge Palast

Siegeszug der erzgebirgischen Holzschnitzfiguren in alle Welt

Schnell wurden die Figuren ein beliebtes Souvenir und weit über die Grenzen des Erzgebirges hinaus beliebt. Amerikanische und asiatische Touristen sind eifrige Sammler von Engeln, Männlein und tierischen Schnitzereien. Während zu Beginn der Tradition die Figuren eher saisonal angeboten wurden, ist die Nachfrage inzwischen ganzjährig hoch und ein Vertrieb findet, neben regionalen Geschäften, vor allem über das Internet statt. Das liegt daran, dass auch Christkind und Schlittenfahrer sowie regional unterschiedliche Figuren (zum Beispiel bayerische Landsleute in Tracht) oder bekannte historische Figuren wie Martin Luther als Holzschnitzereien angeboten werden. Viele Figuren oder Figurengruppen werden nur in begrenzter Anzahl und weiterhin von Hand produziert. Damit besitzen sie einen hohen, individuellen Wert für Sammler. Denn keine Figur gleicht der nächsten vollständig.

Räuchermännchen Drachen aus dem Erzgebirge  / Bildquelle: Erzgebirge Palast

Die beliebtesten Holzfiguren aus dem Erzgebirge:

• Das "Raachermannl" (Räuchermännchen) ist eine Holzfigur mit einem beweglichen Boden. Räucherkerzen werden unten in die Holzfigur gestellt, und der fleißige Pfeifenraucher bläst feine Räucheraromen in den Raum.

• Der Nussknacker ist ganz unterschiedlich dekoriert, überwiegend als Polizist oder Bergmann. Sein besonderer Reiz für Sammler liegt in der Beweglichkeit: Diese Holzfigur kann tatsächlich Nüsse knacken.

• Der Weihnachtsengel entsteht in erzgebirgischen Werkstätten als Miniatur oder in der Größe seiner hölzernen "Verwandten". Gesammelt werden Gruppen von Engeln, häufig in Verbindung mit ganzen Krippenspielen.

• Moderne Kreationen sind beispielsweise Hasen, Käfer, Drachen, Kinder oder Familien, allesamt von Hand geschnitzt und mit realistischen Utensilien wie Tisch und Stuhl, Lampions, Schirm oder Blumen dekoriert.

Weihnachtsengel aus dem Erzgebirge  / Bildquelle: Erzgebirge Palast